Als Gleitlager wird eine Lagerbauart bezeichnet, die im Geräte- und Maschinenbau eine sehr große Rolle spielt. Diese Lagerbauart verfügt über zwei sich zueinander bewegende Teile, die aber auch für gewisse Zeit einen direkten Kontakt haben. Die Funktion von dieser Lagerbauart wird dabei durch den Widerstand begünstigt und durch die entsprechende Gleitreibung. Modelle dieser Art verfügen teils auch eine über reibungsarme Materialpaarung, die durch Schmierung oder durch das Erzeugen eines Schmierfilms erzeugt wird, wenn sich die beiden Teile des Lagers voneinander trennen. Berühren sich die beiden Teile des Gleitlagers, dann entsteht indes ein Verschleiß, was die Lebensdauer von einem solchen Bauteil stark begrenzen kann. Aus diesem Grund ist diese Art von Bauteil auch sehr gut zugänglich im Bausatz von einem Gerät oder einer Maschine, so dass das Lager sehr gut und schnell ausgebaut bzw. ausgewechselt werden kann. Diese Lagerbauart wird am häufigsten bei Geräten und Maschinen eingesetzt.
Kleine Unterschiede machen viel aus
Letztlich gibt es beim Gleitlager auch verschiedene Bauarten, die sich zum Teil sehr stark voneinander unterscheiden. Grob besteht der Unterschied zwischen ungeschmiert oder mit Fett geschmiert bei den Gleitlagern. Darüber hinaus wird noch unterschieden zwischen Festkörperreibung, Mischreibung und Flüssigkeitsreibung in Bezug auf den Gleitwiderstand. Bei den Gleitlagern mit Festkörperreibung – die auch Trockenreibung genannt wird – werden reibungsarme Werkstoffpaarungen verwendet, die eine sogenannte Selbstschmierungseigenschaft haben. Ein typisches Beispiel sind ein Blei oder ein mit Zinn legierter Werkstoff oder Kunststoff wie PTFE und Technische Keramik, wobei als zweiter Werkstoff Stahl zum Einsatz kommt, wie bei Radlagern. Bei den Gleitlagern mit Flüssigkeitsreibung, die zum Beispiel für die Energieumwandlung in Turbinen und bei Generatoren zum Einsatz kommen, wird eine Vollschmierung angewendet. Bei den hydrodynamischen Gleitlagern, wie bei Nockenwellen- und Kurbelwellenlagern, gibt es auch einen Öldruck im Schmierfilm. Nötig wird bei solchen Lagerbauarten auch eine zusätzliche Pumpe. Eine weitere Bauart von Gleitlagern ist das Spiralrillenlager. In diese Lager gibt es eine rotierende Welle, die das Schmiermittel über eine Nut von außen zuführt. Eingesetzt wird eine solche Gleitleiterart bei laufenden Computer-Lüftern. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Sinterlager. Und bei den Gleitlagern mit Mischreibung befindet sich der Schmierstoff in den Vertiefungen der Kontaktflächen.
Steinlager in Uhren und Waagen
Die Anwendungsbereiche von Gleitlagern ist sehr vielfältig. In sehr kleiner Form und in der Bauweise von einem Steinlager kommen diese Bauteile auch in Uhren vor. Darüber hinaus werden Steinlager auch in Waagen eingesetzt. Grund dafür ist, dass durch dieser Lagerarten die Unruh-Lagerung eingesetzt wird. Diese Bauteile sind sehr klein und natürlich auch sehr gut zugänglich, so dass die Steinlager ausgetauscht werden können für den Fall, dass die mechanische Uhr einmal aufgrund eines Defekts von diesem Bauteil nicht funktioniert, mehr erfahren.
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